Die folgenden wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024 betreffen grundsätzlich alle Steuerzahler:

• Steuerentlastung: Erhöhung des Grundfreibetrages Der steuerliche Grundfreibetrag stellt sicher, dass der Anteil des Einkommens, der für den Lebensunterhalt absolut notwendig ist, nicht mit Steuern belastet wird (Existenzminimum). Aus verfassungsrechtlichen Gründen ist von Zeit zu Zeit eine Anpassung an die Inflation erforderlich. Der Grundfreibetrag wird rückwirkend ab dem 1.1.2024 auf 11.784 Euro angehoben ("Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024"). Ab dem 1.1.2025 wird der Grundfreibetrag weiter erhöht auf 12.084 Euro. Ab dem 1.1.2026 wird der Grundfreibetrag weiter erhöht auf 12.336 Euro ("Steuerfortentwicklungsgesetz").
• Abbau der "kalten Progression" Zum Ausgleich der kalten Progression und zur Verhinderung einer schleichenden Steuererhöhung werden die Eckwerte des Steuertarifs entsprechend der erwarteten Inflationsrate erhöht, d.h. "nach rechts" verschoben und zwar im Jahre 2024 um 6,3 Prozent. Durch diese Anpassung greifen steigende Steuersätze des progressiven Steuertarifs erst bei etwas höherem Einkommen, es bleibt etwas mehr Netto vom Brutto. Ohne diese Anpassung müssten Steuerzahler, deren Einkommen lediglich in Höhe der Inflationsrate steigt, durchschnittlich mehr Steuern zahlen und hätten netto weniger Kaufkraft. Im Jahr 2025 erfolgt eine Verschiebung der Tarifeckwerte um 2,5 Prozent, in 2026 um 2 Prozent. Im Jahre 2024 soll der Spitzensteuersatz von 42 Prozent bei einem zu versteuernden Einkommen (zvE) ab 66.761 Euro statt bisher 62.810 Euro greifen. Im Jahre 2025 gilt der Spitzensteuersatz ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.430 Euro. Im Jahre 2026 gilt der Spitzensteuersatz ab einem zvE von 69.799 Euro ("Steuerfortentwicklungsgesetz").
• Familienförderung: Erhöhung des Kinderfreibetrages Grundsätzlich haben alle Eltern minderjähriger Kinder – also Kinder unter 18 Jahren – Anspruch auf Kindergeld. Neben dem Kindergeld gibt es den Kinderfreibetrag. Dies ist eine Steuerentlastung für die Ausgaben, die Familien durch Kinder entstehen. Der Freibetrag wird vom zu versteuernden Einkommen der Eltern abgezogen. Das Finanzamt prüft im Rahmen der sog. Günstigerprüfung, ob sich das Kindergeld oder die Verrechnung des Kinderfreibetrags mit der Steuer für Eltern mehr lohnt. Der Kinderfreibetrag wird rückwirkend ab dem 1.1.2024 auf 3.306 Euro je Elternteil angehoben ("Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums 2024"). Ab dem 1.1.2025 steigt der Kinderfreibetrag voraussichtlich auf 3.336 Euro. Ab dem 1.1.2026 steigt der Kinderfreibetrag wohl auf 3.414 Euro ("Steuerfortentwicklungsgesetz"). Das Kindergeld soll (erst) ab dem 1.1.2025 von 250 Euro auf 255 Euro je Kind angehoben werden. Zum 1.1.2026 erfolgt voraussichtlich eine weitere Erhöhung auf 259 Euro (§ 6 BKGG, geändert durch das "Steuerfortentwicklungsgesetz").
• Unterhalt bedürftiger Personen: Erhöhung des Unterhaltshöchstbetrages Unterhaltsleistungen an bedürftige Personen sind bis zum Unterhaltshöchstbetrag als außergewöhnliche Belastungen besonderer Art absetzbar, ohne dass eine zumutbare Belastung angerechnet wird (§ 33a Abs. 1 EStG). Dieser abzugsfähige Höchstbetrag orientiert sich am steuerlichen Grundfreibetrag. Nach der Rechtsprechung des BVerfG (Beschluss vom 13.12.1996 – 1 BvR 1474/88) sind zwangsläufige Unterhaltsverpflichtungen mindestens in Höhe des Existenzminimums von der Besteuerung auszunehmen. Die Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrages muss daher phasengleich auf den Abzug von Unterhaltsaufwendungen in § 33a Abs. 1 EStG übernommen werden. Seit 2023 wird der Unterhaltshöchstbetrag stets entsprechend dem steuerlichen Grundfreibetrag angehoben. Im Jahre 2024 beträgt er folglich 11.784 Euro.
• Vorsorge: Voller Abzug der Altersvorsorgeaufwendungen Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind – zusammen mit anderen Beiträgen zur Basisversorgung wie berufsständische Versorgungseinrichtungen und Rürup-Rentenversicherungen – im Rahmen der Altersvorsorgeaufwendungen als Sonderausgaben absetzbar (§ 10 Abs. 1 Nr. 2a EStG). Die Altersvorsorgebeiträge sind insgesamt absetzbar bis zu einem bestimmten Höchstbetrag. Sie wirkten sich allerdings zunächst nur mit einem bestimmten Prozentsatz steuermindernd aus. Seit 2023 sind die Altersvorsorgeaufwendungen zu 100 Prozent als Sonderausgaben absetzbar. Im Jahre 2024 sind die Altersvorsorgebeiträge insgesamt absetzbar bis zu 27.566 Euro bei Ledigen und 55.132 Euro bei Verheirateten.
• Steuererklärung: Fristverlängerungen für die Jahre 2020 bis 2024 Zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung ist man verpflichtet, wenn ein bestimmter Grund gemäß § 46 Abs. 2 Nr. 1 bis 7 EStG vorliegt. Dann erfolgt eine sog. Pflichtveranlagung oder Veranlagung von Amts wegen. Für die Steuererklärung 2018 wurden die Abgabefristen erstmals allgemein und gesetzlich um 2 Monate verlängert. Für Bürger, die ihre Steuererklärung selber anfertigen, ist die Abgabefrist der 31. Juli des Folgejahres (§ 149 Abs. 2 AO). Auch für beratene Steuerbürger wurde eine gesetzliche Fristverlängerung eingeführt. Bürger, die von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein beraten werden, müssen die Steuererklärung bis spätestens Ende Februar des Zweitfolgejahres abgeben (§ 149 Abs. 3 und 4 AO). Aufgrund der erheblichen Belastungen durch die Corona-Pandemie wurden die Fristen zur Abgabe der Einkommen-, Körperschaft-, Gewerbe- und Umsatzsteuererklärungen wiederholt verlängert.
• Verlustvortrag Können negative Einkünfte weder im laufenden Jahr noch im Wege des Verlustrücktrags im Vorjahr bzw. Vor-Vorjahr vollständig verrechnet werden, wird der verbleibende Verlust ins Folgejahr vorgetragen. Der Verlustvortrag wird nach derzeitiger Rechtslage wie folgt verrechnet: Der Verlustbetrag wird bis zu 1 Mio. Euro, bzw. bei zusammenveranlagten Eheleuten von 2 Mio. Euro, vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen. Sollte der Verlustbetrag höher sein, wird der übersteigende Betrag nur bis zu 60 Prozent des verbleibenden Gesamtbetrags der Einkünfte abgezogen (§ 10d EStG). Die Grenze für diesen übersteigenden Verlustvortrag wird für die Jahre 2024 bis 2027 auf 70 Prozent erhöht. Ab 2028 soll wieder die bisherige Systematik für die "Mindestgewinnbesteuerung" gelten.
• Private Veräußerungsgeschäfte Gewinne aus privaten Veräußerungsgeschäften bleiben steuerfrei, wenn der im Kalenderjahr erzielte Gesamtgewinn weniger als 600 Euro beträgt (Freigrenze). Werden Ehegatten zusammen zur Einkommensteuer veranlagt und hat jeder von ihnen Veräußerungsgewinne erzielt, steht jedem Ehegatten die Freigrenze einzeln zu (§ 23 EStG). Ab dem 1.1.2024 wird die Freigrenze für private Veräußerungsgeschäfte von 600 Euro auf 1.000 Euro erhöht.

Dies sind die wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024, die Arbeitnehmer betreffen:

• Pauschbetrag für Berufskraftfahrer Ab dem 1.1.2024 wird die Übernachtungspauschale für Berufskraftfahrer von 8 Euro auf 9 Euro angehoben. Dieser Pauschbetrag wird zusätzlich zu den Reisekosten oder Verpflegungspauschalen gewährt.
• Gruppenunfallversicherung Viele Arbeitgeber schließen für ihre Mitarbeiter eine Gruppenunfallversicherung ab. Für diese Versicherungen werden die Beiträge meist durch den Arbeitgeber getragen. Eine Steuervergünstigung greift dann, wenn der Beitrag je Arbeitnehmer im Durchschnitt 100 Euro im Jahr nicht übersteigt. Ab dem 1.1.2024 entfällt dieser Grenzbetrag von 100 Euro.
• Elektrofahrzeuge Emissionsfreie Elektrofahrzeuge, die im Betriebsvermögen gehalten werden, profitieren von einer steuerlichen Begünstigung. Der private Nutzungswert bei Arbeitnehmern und der Entnahmewert bei Selbstständigen wird lediglich mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises bewertet. Diese Regelung gilt für Fahrzeuge, die zwischen dem 1.1.2019 und 31.12.2030 angeschafft wurden und deren Bruttolistenpreis maximal 60.000 Euro beträgt. Ab dem 1.1.2024 wird der begünstigte Höchstbetrag des Bruttolistenpreises auf 70.000 Euro angehoben.
• Wegfall der Fünftelregelung beim Lohnsteuerabzug Ab dem 1.1.2025 wird die Fünftelregelung im Lohnsteuerverfahren ersatzlos gestrichen. Außerordentliche Einkünfte wie Abfindungen oder Vergütungen für mehrjährige Tätigkeiten können weiterhin im Rahmen der persönlichen Steuererklärung nach der Fünftelregelung geltend gemacht werden.
• Arbeitnehmer: Verbesserung bei der Arbeitnehmer-Sparzulage Die Arbeitnehmer-Sparzulage für vermögenswirksame Leistungen wird ab dem 1.1.2024 verbessert. Die Einkommensgrenze für das Beteiligungssparen und das Bausparen wird einheitlich auf 40.000 Euro für Alleinstehende und 80.000 Euro für Verheiratete angehoben. Dies gilt für vermögenswirksame Leistungen, die ab dem 1.1.2024 angelegt werden.

Dies sind die wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024, die Sparer und Anleger betreffen:

• Darlehens-Rückabwicklung In den letzten Jahren sind zahlreiche Darlehensverträge von den Darlehensnehmern wegen fehlerhafter Widerrufsbelehrungen der Banken angefochten worden. Werden die Streitigkeiten beendet, kommt es oftmals zu einem Nutzungsersatz, den die Banken zu zahlen haben. Im Rahmen des SteuerSparbriefs haben wir bereits auf die jüngsten Urteile des Bundesfinanzhofs aufmerksam gemacht. Demnach führen die von den Banken gezahlten Nutzungsentschädigungen für bereits geleistete Zahlungen grundsätzlich nicht zu steuerpflichtigen Kapitaleinnahmen. Zum Beispiel BFH-Urteile vom 7.11.2023 VIII R 7/21 und VIII R 16/22, SteuerSparbrief April 2024. Betroffene sollten sich im Rahmen ihrer Steuererklärung auf die aktuellen Entscheidungen berufen, auf die Nichtsteuerbarkeit der Nutzungsentschädigung drängen und eine Erstattung eventuell bereits einbehaltener Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) beantragen.
• Thesaurierende Investmentfonds: Vorabpauschale führt zur Besteuerung Zu Beginn des Jahres 2018 ist die Besteuerung von Investmentfonds neu geregelt worden. Unter anderem gibt es nun die so genannte Vorabpauschale für thesaurierende und teilweise thesaurierende Fonds, also Fonds, die ihre Gewinne nicht oder nicht vollständig ausschütten. Diese Vorpauschale führt zu einer gewissen Mindestbesteuerung. Durch die Vorabpauschale sollen Werterhöhungen des Fonds vorab versteuert und die Verlagerung von Steuerzahlungen in kommende Jahre vermieden werden. Die Vorabpauschale beträgt 70 Prozent des jährlichen Basiszinses der Bundesbank, multipliziert mit dem Wert des Fondsanteils zum Jahresbeginn (sog. Basisertrag). Sofern der tatsächliche Wertzuwachs des Fonds im Kalenderjahr geringer ist, wird aber nur dieser angesetzt. Gab es keine Wertsteigerung, erfolgt auch keine Vorabbesteuerung. Für das Jahr 2023 war eine Vorabpauschale zu versteuern, der Basiszins betrug 2,55 Prozent. 70 Prozent des Basiszinssatzes ergeben 1,785 Prozent. Die Vorabpauschale gilt beim Anleger als am ersten Werktag des folgenden Jahres zugeflossen, also am 2.1.2024.

Dies sind die wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024, die Selbstständige und Freiberufler betreffen:

• Erhöhung der Freigrenze für Geschenke Geschenke an Geschäftsfreunde sind als Betriebsausgaben absetzbar, sofern die Ausgaben pro Person und Jahr nicht mehr als 35 Euro betragen. Ab dem 1.1.2024 wird die Freigrenze für Geschenke an Geschäftsfreunde von 35 Euro auf 50 Euro angehoben (§ 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG).
• Degressive AfA für bewegliche Wirtschaftsgüter Erneut wird die degressive Abschreibung eingeführt, und zwar für bewegliche Wirtschaftsgüter, die im Zeitraum vom 1.4.2024 bis 31.12.2024 angeschafft oder hergestellt werden. Der bei der degressiven AfA anzuwendende Prozentsatz darf höchstens das Zweifache des Prozentsatzes der linearen AfA betragen und 20 Prozent nicht übersteigen.
• Sonderabschreibung nach § 7g Abs. 5 EStG Kleine und mittlere Betriebe können unter bestimmten Voraussetzungen für bewegliche, abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens Sonderabschreibungen bis zu 40 Prozent geltend machen.
• Thesaurierungsbegünstigung Ab dem 1.1.2024 gibt es zahlreiche Verbesserungen bei der Thesaurierungsbegünstigung des § 34a EStG, die nicht entnommene Gewinne betrifft.
• Umsatzsteuer: Elektronische Rechnung für B2B-Geschäfte bald Pflicht Ab dem 1.1.2025 wird die Pflicht zur E-Rechnung zwischen Unternehmen eingeführt, was Kleinunternehmer und Vereine betrifft.
• Umsatzsteuer-Voranmeldung Unternehmer können vom Finanzamt von der Verpflichtung zur Abgabe von Umsatzsteuer-Voranmeldungen und der Entrichtung der Vorauszahlungen befreit werden, wenn die Steuer für das vorausgegangene Kalenderjahr nicht mehr als 1.000 Euro betragen hat. Ab dem Besteuerungszeitraum 2025 wird der Schwellenwert auf 2.000 Euro angehoben.
• Kleinunternehmer Kleinunternehmer müssen ab dem Besteuerungszeitraum 2024 keine Jahres-Umsatzsteuererklärung mehr abgeben, es sei denn, sie werden vom Finanzamt dazu aufgefordert.
• Ist-Besteuerung Ab dem 1.1.2024 wird die Grenze für die Wahl zur Ist-Besteuerung von 600.000 Euro auf 800.000 Euro angehoben.
• Grenzen für die Buchführungspflicht Gewerbetreibende und Land- und Forstwirte, die einen Umsatz von mehr als 800.000 Euro erzielen, sind verpflichtet, Bücher zu führen. Eine Buchführungspflicht entsteht auch bei einem Gewinn von mehr als 80.000 Euro.
• Selbstständige: Verkürzung der Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege Die Aufbewahrungsfrist für Buchungsbelege wird auf 8 Jahre verkürzt, was im „Vierten Bürokratieentlastungsgesetz“ geregelt wurde.

Dies sind die wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024 die Vermieter betreffen:

• Degressive AfA für Wohngebäude Ab dem 1.10.2023 gilt eine degressive Abschreibung für vermietete Wohngebäude. Diese beträgt 5 Prozent des jeweiligen Restwertes. Die degressive Abschreibung kann in Anspruch genommen werden, wenn im Zeitraum vom 1.10.2023 bis 30.9.2029 mit der Herstellung des Gebäudes begonnen wird. Alternativ gilt die Regelung auch, wenn ein Kaufvertrag abgeschlossen und das Gebäude bis zum Ende des Jahres der Fertigstellung erworben wird.
• Sonderabschreibung für Mietwohnungsneubau Die § 7b-Sonderabschreibung wird verbessert. Der Förderzeitraum wurde bis zum 30.9.2029 verlängert. Begünstigt sind Mietwohnungen, für die der Bauantrag zwischen dem 1.1.2023 und dem 31.12.2026 gestellt wird. Für die Inanspruchnahme der Sonderabschreibung muss das Gebäude die Kriterien für ein "Effizienzhaus 40" mit Nachhaltigkeitsklasse erfüllen.

Dies sind die wichtigsten Änderungen des Einkommensteuergesetzes 2024, die Rentner und Pensionäre betreffen:

• Rentenbesteuerung Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung werden seit 2005 nicht mehr mit dem Ertragsanteil versteuert, sondern mit dem sogenannten Besteuerungsanteil. Dies ist ein bestimmter Prozentsatz, der für das Jahr des Rentenbeginns gesetzlich festgelegt ist. Beginnend mit 50 Prozent im Jahr 2005 erhöhte sich der Besteuerungsanteil für jeden neuen Rentnerjahrgang bis 2020 um jeweils 2 Prozentpunkte. In den Jahren 2021 bis 2040 wird er jährlich um 1 Prozentpunkt erhöht. Neu: Ab 2023 steigt der Besteuerungsanteil beginnend mit dem Rentnerjahrgang 2023 statt um 1 Prozentpunkt nur noch um einen halben Prozentpunkt. Für Neurentner im Jahr 2024 beträgt der Besteuerungsanteil jetzt 83 Prozent des Rentenbetrages.
• Versorgungsfreibetrag Für Pensionen und bestimmte andere Versorgungsformen wird der Versorgungsfreibetrag gewährt. Dieser wird seit 2005 bis 2040 schrittweise für jeden neu in Ruhestand tretenden Jahrgang vermindert. Ab 2023 wird der Versorgungsfreibetrag langsamer abgeschmolzen als ursprünglich geplant.
• Altersentlastungsbeträge Für bestimmte Einkünfte wird nach Vollendung des 64. Lebensjahres der Altersentlastungsbetrag gewährt. Ebenso wie der Versorgungsfreibetrag wird auch der Altersentlastungsbetrag schrittweise abgeschmolzen. Ab 2023 wird die Abschmelzung langsamer durchgeführt, um die Auswirkungen bis zum Jahr 2058 zu verteilen.
• Häusliches Arbeitszimmer: Kostenabzug als Rentner oder Pensionär Aufwendungen für ein häusliches Arbeitszimmer sowie die Kosten der Ausstattung dürfen – auch nach der Neuregelung zum 1. Januar 2023 – in voller Höhe als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn das Arbeitszimmer den Mittelpunkt der gesamten beruflichen Betätigung bildet. Anstelle der tatsächlichen Aufwendungen kann auch eine Pauschale von 1.260 Euro abgezogen werden. Allerdings müssen Rentner oder Pensionäre keine Aufwendungen für ein Arbeitszimmer geltend machen, wenn dieses nicht für berufliche Zwecke genutzt wird. Wenn jedoch neben der Rente noch eine freiberufliche oder nichtselbstständige Tätigkeit ausgeübt wird, könnte das Arbeitszimmer als Mittelpunkt der beruflichen Betätigung angesehen werden.