Für nach dem 31.12.2016 angelegte vermögenswirksame Leistungen müssen die Vertragsdaten von den Anlageinstituten auf elektronischem Wege an die Finanzverwaltung übermittelt werden. Es werden keine Vermögensbildungsbescheinigungen ("VL-Bescheinigungen", "Anlagen VL") mehr ausgestellt.

Es genügt also, mit der Einkommensteuererklärung die Festsetzung der Arbeitnehmer-Sparzulage für diese zu beantragen. Setzen Sie dazu das entsprechende Kreuz in den Allgemeinen Angaben.

Das Finanzamt setzt dann die Arbeitnehmer-Sparzulage im Einkommensteuerbescheid fest, solange die Sperrfrist der Anlage noch nicht abgelaufen ist.

Bei Ablauf der Sperrfrist werden die insgesamt festgesetzten Sparzulagen in einem Betrag auf Ihr Anlagekonto bei dem Anlageinstitut überwiesen. Falls die vermögenswirksamen Leistungen direkt zum Wohnungsbau verwendet werden, wird die Zulage unmittelbar ausgezahlt.

Anspruch auf die staatliche Arbeitnehmer-Sparzulage haben Sie, wenn Sie

• von Ihrem Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen erhalten oder aus eigenem Einkommen über den Arbeitgeber angelegt haben und
• bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Diese betragen
  • 20.000 Euro bei Ledigen
  • 40.000 Euro bei Verheirateten

Kapitalerträge sollten ab 2009 über den Sparerpauschbetrag hinaus - trotz Abgeltungsteuer - eigens zur Ermittlung der Einkommensgrenze dem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet werden. Doch mit dem Jahressteuergesetz 2010 wurde diese Pflicht rückwirkend ab 2009 aufgehoben. Bei den maßgebenden Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmer-Sparzulage und Wohnungsbauprämie bleiben Kapitaleinkünfte jetzt grundsätzlich außer Betracht.

Steuertipp: Ehegatten, die beide berufstätig sind, können jeder für sich die Arbeitnehmer-Sparzulage beantragen, sofern jeder vermögenswirksame Leistungen erhalten oder aus eigenem Einkommen angelegt hat.

Die Arbeitnehmer-Sparzulage beträgt

• 9% bei Bausparen
• 20% von höchstens 400 Euro bei Beteiligungssparen
• 0% bei Anlage in Lebensversicherungen oder auf Sparverträge

Vermögenswirksame Leistungen können Sie vom Arbeitgeber anlegen lassen in

• Bausparen:
  • Bausparvertrag
  • Aufwendungen zum Wohnungsbau direkt, z.B. zum Bau, Erwerb, Ausbau oder Erweiterung eines Hauses oder einer Eigentumswohnung, zum Erwerb eines Dauerwohnrechts oder eines Baugrundstücks, zur Entschuldung der genannten Maßnahmen.
  Hier können Sie bis zu 470 Euro jährlich anlegen lassen.
• Beteiligungssparen:
  • Anlage in deutschen und ausländischen Investmentfonds
  • Anlage als betriebliche Beteiligung im Unternehmen des Arbeitgebers
  • Anlage als außerbetriebliche Beteiligung in fremden Unternehmen
  • Anlage in einem Mitarbeiterbeteiligungsfonds als neue Form der indirekten Mitarbeiterkapitalbeteiligung
  Hier können Sie bis zu 400 Euro jährlich anlegen lassen.
• Kontensparen:
  • Anlage als Sparbeiträge auf einen Sparvertrag bei einem Kreditinstitut
  • Anlage als Beiträge zu einer Lebensversicherung
  Hier können Sie beliebig hohe Beträge anlegen lassen, denn eine Zulage gibt's ja nicht.

Wenn Sie die Arbeitnehmer-Sparzulage in Anspruch nehmen, müssen die vermögenswirksamen Leistungen längerfristig angelegt und sog. Sperrfristen von sechs oder sieben Jahren - ja nach Anlage - eingehalten werden.

Werden die Sperrfristen nicht eingehalten, entfällt der Anspruch auf die Arbeitnehmer-Sparzulage rückwirkend für die Vergangenheit.

Vor Ablauf der Sperrfrist ist eine Verfügung nur in den folgenden Fällen möglich, ohne die Arbeitnehmer-Sparzulage zu verlieren und zurückzahlen zu müssen:

• Sie oder Ihr Ehegatte sterben nach Abschluss des Vertrages
• Sie oder Ihr Ehegatte werden völlig erwerbsunfähig
• Sie heiraten nach Vertragsabschluss und der Vertrag läuft dann bereits zwei Jahre
• Sie werden nach Vertragsabschluss arbeitslos, die Arbeitslosigkeit dauert mindestens ein Jahr lang und besteht noch im Zeitpunkt der vorzeitigen Verfügung
• Sie machen sich nach Vertragsabschluss selbstständig
• Sie setzen den Erlös ein für die eigene Weiterbildung oder die Weiterbildung des Ehegatten, und zwar innerhalb von drei Monaten. Voraussetzung ist, dass die Bildungsmaßnahme außerhalb des Betriebes durchgeführt wird und Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die dem beruflichen Fortkommen dienen und über arbeitsplatzbezogene Anpassungsfortbildungen hinausgehen.
• Seit 2013 ist eine vorzeitige Verfügung auch dann unschädlich, wenn der Lebenspartner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft nach Vertragsabschluss gestorben oder völlig erwerbsunfähig geworden ist. Ferner kann künftig über den Vertrag sparzulagenunschädlich verfügt werden, wenn der Lebenspartner des Arbeitnehmers an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnimmt.